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Lehmbaustoffe

- Lehmziegel, Lehmmörtel und Lehmbauplatten -

 
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Lehmbau - ökologische Weise zu Bauen : Herstellung, Verarbeitung, Anwendung

 
 

Wer sich für die Errichtung eines Hauses als Lehmbau entschieden hat oder bei der Sanierung eines Fachwerkgebäudes auf den traditionellen Baustoff Lehm zurückgreifen möchte, findet hier auch hier vielfältige vorgefertigte Baustoffe, wie Lehmplatten bzw. Lehmbauplatten, Lehmmörtel, ungebrannte Lehmsteine und gebrannte Lehmziegel, Lehmputz und letztendlich auch spezielle Lehmfarben.

 
Lehmplatten / Lehmbauplatten

Unabhängig davon, ob ein Hausbau als Lehmbau oder in anderer Bauart geplant und ausgeführt wird, ein unbenutzter Boden in Wohnraum verwandelt, oder ob ein älteres Gebäude saniert wird, für die Trockenbauarbeiten werden zunehmend Lehmplatten bzw. in anderer Schreibweise wohl richtiger, Lehmbauplatten verwendet.

Lehmbauplatten gibt es in den unterschiedlichsten Abmessungen und Stärken, mal mit und mal ohne Animierung. Wenn Animierung verwendet wird, so kommen für die Animierung oft Schilfrohrmatten zur Anwendung. Weiterhin können die Lehmbauplatten beidseitig mit einem Jutegewebe überzogen sein. Allgemein kann davon ausgehen, das Lehmbauplatten unter einer Stärke von 5 cm als nicht selbsttragende Platten zu verbauen sind, zum Beispiel als Verschalung von Fachwerk in Innenräumen, oder von Unterkonstruktionen, bestehend aus einem Lattengerüst.
Lehmbauplatten über 5 cm Stärke können in der Regel ohne weiteres als selbstragende Trennwände und Wandelemente verbaut werden, ohne das es hierfür einer speziellen Unterkonstruktion bedürfte. Bitte hier nicht den Begriff "Selbstragend" mit tragende und nichttragende Innenwände verwechseln. Wann eine Wand tragende Funktionen erfüllen muss, um einen Teil der Last, der über dieser Wand noch folgenden Geschosse mitzutragen, kann nur ein Statiker entscheiden und ist weniger eine Frage des verwendeten Baumaterials.

Bei der Verarbeitung von Lehmplatten bzw. Lehmbauplatten gibt es kaum Unterschiede gegenüber anderen im Trockenbau üblichen Baumaterialien. So können bei der Verwendung von Lehmbauplatten zur Verkleidung von Wänden, Decken oder Dachschrägen, die Fugen anschließend animiert, mit Lehmputz verputzt oder mit Lehm verspachtelt und geschliffen werden.

 
Lehmsteine und Lehmziegel

Lehmsteine wurden seit altershehr in Holzformen gestampft, glatt gestrichen, ausgeschalt und an der Luft getrocknet. Dabei wurde der feuchte Lehm oft mit Stroh vermischt. Neben einer Gewichtsreduzierung wurde durch die Beimischung von Stroh, auch der Wärmedämmwert dieser Lehmsteine verbessert. Nachdem der klassische Lehmbau in Mitteleuropa in den letzten beiden Jahrhunderten immer mehr durch neuzeitliche Bauformen verdrängt wurde, besinnt man sich wieder dieser Verfahren im ökologisch sinnvolleren Lehmbau. Luftgetrocknete Lehmziegel haben jedoch den Nachteil, dass ihre Festigkeit mit zunehmender Feuchtigkeitsaufnahme schwindet und sie in unseren Breiten nur als Innenmauerwerk verwendet werden können.

Dieses erkannten auch unsere Urgroßahnen und gaben dem Lehmziegel mehr Festigkeit durch das Brennen. Dieses Brennen erfolgte in einem überdimensionalen Backofen. Der gebackene Stein trug fortan den Namen Backstein, unter dem der Lehmziegel noch heute vielen Mitmenschen bekannt sein dürfte.

Der Fachmann unterscheidet nun verschiedene Arten von Lehmziegel. Als erstes den ungebrannten Ziegel, oftmals als Grünling bezeichnet. Den bei geringer Wärmezufuhr gebrannten Ziegel, der als normaler Mauerziegel jedem bekannt sein dürfte, und dann den nicht minder bekannten und bei größerer Hitze gebackenen Hartbrandziegel, der langläufig unter dem Namen Klinker bekannt wurde. Letzterer verfügt über die größte Festigkeit von allen Lehmziegeln, ist weitestgehend feuchtigkeits- und witterungsresistent und wird aus diesem Grund oft für die Außenhaut eines Gebäudes als Sichtmauerwerk verwendet.

 
Lehmmörtel und Lehmputz

Nicht nur bei Mörteln aus Kalk und Zement gibt es die unterschiedlichsten Mischungen, entsprechend den Anwendungsgebieten und speziellen Anforderungen. Auch bei Lehmmörtel gibt es Mörtel, die speziell für Putzarbeiten oder andere, die speziell für Maurerarbeiten entsprechend den Anforderungen zugeschnitten sind.

Im allgemeinen setzen sich Lehmmörtel aus Lehm und feinen Zuschlagstoffen zusammen. So wird beispielsweise Lehmmörtel, der für Maurerarbeiten Verwendung finden soll, mit feinkörnigen Sanden vermischt. Lehmmörtel für Putzarbeiten hingegen enthalten oftmals neben dem Zuschlagstoff Sand, auch noch Stroh oder andere pflanzlichen Faserstoffe. Diese pflanzlichen Faserstoffe wirken animierend und verhindern die Bildung von Schwundrissen während der Trocknungsphase des Putzes. Dass Lehmmörtel eine regulierende Wirkung auf den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft ausübt und somit entscheidend mit zum Wohlfühlklima beiträgt, darüber wurde bereits auf der Seite Lehmbau ausführlicher berichtet.

Weitere Infos: Lehmbaukurse / Schnupperkurse
 

 

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