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Insektenhotel

- Ein kleines Hotel mit Apartments für Insekten -

 
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Gepflegte Gärten und aufgeräumte Grundstücke, welche die Ordnungsliebe des Eigentümers widerspiegeln, sind leider für die heimische Tierwelt mit einer Reihe von Nachteilen verbunden. Insofern es sich nicht um einen Garten handelt, der nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet wurde, bieten Gärten und Grundstücke oftmals kaum geeignete Lebensräume für eine Vielzahl von Arten. So nutzt allein die Errichtung eines Futterhäuschen recht wenig, wenn zwar heimische Singvögel in schneereichen Wintern eine Zufütterung an selbiger Örtlichkeit erhalten, doch in der restlichen Jahreszeit zu wenig wilde Samen (Samen von Wildkräutern und Wildpflanzen) und Insekten finden, um sich ausreichend zu ernähren.

Mit Nisthilfen allein, die der eine oder andere Mitmensch aus Liebe zur gefiederten Welt anbringt, ist es ebenso wenig getan, wenn zum Beispiel die Nester der Mehlschwalbe kaum noch an neuen Fassaden geduldet werden und der Rauchschwalbe der freie Einflug ins Stallinnere versagt wird. Hinzu kommt noch ein Rückgang der Nahrungsgrundlage, so das beide Arten vom Rückgang betroffen sind (Stand 2010).

Und wie sieht es mit der Insektenwelt aus? Auch hier ist ein Rückgang zu verzeichnen. Für den Rückgang der Insekten ist in erster Linie die stetig zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und der Einsatz von Insektiziden verantwortlich. Dennoch, in Gärten, in denen kein morsches Holz mehr auf natürlichen Wege verrotten kann, können auch sehr viele Insektenarten nicht überleben, und zwar all die Arten von Insekten nicht, die auf abgestorbenes Holz als Lebensraum angewiesen sind. Eine große Anzahl von Insektenarten, die auf verrottendes Holz angewiesen sind, wurden bereits in der Roten Liste aufgenommen und sind mindestens im Bestand gefährdet, wenn nicht sogar vom Aussterben bedroht.
Dieser Rückgang in der Insektenwelt wirkt sich unter anderen durch Ernteausfälle in Folge von fehlender Bestäubungsleistung aus. In diesem Zusammenhang spielt das Völkersterben der Honigbiene eine führende Rolle. Weiterhin wurde eine zum Teil dramatische Bestandsverringerung von vielen insektenfressenden Vogelarten in den letzten Jahrzehnten registriert, weil zumindest zum Teil einfach die erforderliche Nahrungsgrundlage fehlt.

Gründe gibt es somit genug, um im heimischen Garten nicht nur Nisthilfen für Singvögel anzubringen oder ein Futterhäuschen zu errichten, sondern für die Insekten ein kleines Hotel als Insektenhotel zu eröffnen.

Apartments eines Insektenhotels
© H. Müller | Apartments eines Isektenhotels

Die Apartments eines Insektenhotels werden in der Regel als Gefache erstellt und mit allerlei natürlichen Materialien gefüllt. Damit das Material nicht von Vögeln als Nistmaterial entwendet wird oder die Insekten durch selbige in ihrem Quartier belästigt werden, sollten die Gefache mit einem Drahtgeflecht geschützt werden.

Ein Insektenhotel im Garten

Die Errichtung eines Insektenhotels, bei dem die Apartments mit unterschiedlichen, hauptsächlich natürlichen Materialien gefüllt werden, sollte auch dem ungeübten Heimwerker keine all zu großen Probleme bereiten. Der Gestaltungsspielraum bei der Errichtung eines Insektenhotels ist groß, wobei die eigentliche Größe des Hotels eher zweitrangig ist. Wichtiger als die Größe ist ein sicherer Stand des Insektenhotels und eine Überdachung, welche den Gefachen Schutz vor Regen bietet.

Die Gefache bzw. Apartments eines Insektenhotels können mit Schilfrohr oder mit Heu und Stroh, mit morschen und leicht verwitterten Holz, mit Reisig und Holzwolle oder mit ähnlichen natürlichen Materialien wie zum Beispiel Baumrinde (Borke) gefüllt werden. Zusätzlich können gebrannte Ziegelsteine verwendet werden, insofern diese über eine löchrige Substanz verfügen. Weiterhin kann nach alter Baukunst auch Lehm verwendet werden, zum Beispiel im Zusammenspiel mit Schilf oder Stroh als Trägermaterial oder um die Ziegel mit Lehm zu vermauern und eventuell einseitig die Öffnungen der Ziegel zu verstreichen.
Alle verwendeten Materialien sollten frei von chemischen Stoffen sein, worauf besonders bei den verwendeten Hölzern zu achten ist. Unter anderem sollten Hölzer, die ursprünglich gegen Holzwürmer geschützt wurden oder mit einem zweifelhaften Anstrich versehen waren, nicht verwendet werden. Ideal sind hingegen Hölzer, die schon leicht verwittert sind.
Um das Holz für Wespen, Bienen und anderen Insekten attraktiv zu gestalten, müssen Schlupf- und Brutröhren vorgefertigt werden. Hierzu ist das Holz einseitig mit Bohrungen von 3 bis 10 Millimetern zu versehen. Ein Insektenhotel sollte stets so errichtet werden, dass die Einschlupflöcher nicht gerade in die Hauptwindrichtung verweisen, sondern sich eher auf der vor Witterungsunbilden am besten geschützten Seite.

Es sei erwähnt, Insekten sind nicht gleich Insekten, sondern überaus unterschiedlich vom Verhalten und von den Ansprüchen an ihren Lebensraum. So ist von Ohrwürmern bekannt, dass diese kleinen Gesellen sich in mit Holzwolle gefüllten Blumentöpfen wohlfühlen. Florfliegen hingegen sagt man nach, dass selbige sich oftmals von Apartments angezogen fühlen, die über einen roten Anstrich verfügen. Vielen Arten ist jedoch gemein, dass sie sich erst dann so richtig heimisch fühlen, wenn eine üppige und abwechslungsreiche Vegetation in der Nähe ihres Insektendomizils vorhanden ist, die nicht nur aus Kulturpflanzen besteht. Oder anders ausgedrückt, wenn sich in der Nähe Ihres Insektenhotels Kulturpflanzen mit Wildpflanzen und Wildkräuter abwechseln, könnten sich mehr und zuweilen auch besonders seltene Gäste einstellen.

 

 

♦  Ein kleines Insektenhotel mit Gefachen als Apartments  ♦

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